Ende Januar habe ich den Buchclub Mädels, die lesen. gegründet und das erste Buch, das wir gemeinsam gelesen haben, war Three Women – Drei Frauen von Lisa Taddeo*. Es war unser „Februar-Buch“ und erst am 13. Januar auf Deutsch erschienen. In der englischsprachigen Welt hatte es 2019 für ganz schön Furore gesorgt und war sowohl auf der New York Times als auch auf der Sunday Times Bestseller Liste auf Platz 1 geschnellt.
Die Rezensionen, die ich dazu las, hatten mich schnell gekriegt. Es gehe um die sexuellen Bedürfnisse der Frau, ihre Wünsche und Sehnsüchte. Es gehe um wahre Geschichten von drei Frauen, denen unterschiedliches widerfahren sei. So nachvollziehbar, dass man als Frau beim Lesen „wissend nicken würde“ (Zitat von Sophie Passmann).
Ich las, dass die Autorin Lisa Taddeo dafür acht Jahre durch die USA gereist sei und mit vielen Frauen gesprochen habe. Für dieses Buch habe sie, laut eigener Aussage, die drei interessantesten ausgewählt.
Alles, was Lina will, ist, dass jemand sie begehrt. Wie ist sie in diese Ehe geraten, mit zwei Kindern und einem Mann, der sie nicht einmal mehr auf den Mund küsst?
Alles, was Maggie will, ist, dass jemand sie versteht. Wie konnte sie sich auf ihren Lehrer einlassen? Und warum scheinen alle nicht ihn, sondern sie dafür zu hassen?
Alles, was Sloane will, ist, dass jemand sie bewundert. Wie ist sie zum Objekt der Begierde eines Mannes geworden, ihres Mannes, der nichts lieber tut, als ihr beim Sex mit anderen zuzuschauen?
Three Women – Drei Frauen von Lisa Taddeo
Unter den vier Vorschlägen Three Women – Drei Frauen von Lisa Taddeo*, Zusammen ist man weniger allein von Anna Gavalda*, Gute Geister von Kathryn Stockett* und Couchsurfing in China: Durch die Wohnzimmer der neuen Supermacht von Stephan Orth* wurde Ende Januar also per Instagram-Story-Abstimmung Taddeos Buch für den Februar ausgewählt.
Da ich mein Exemplar vorbestellt hatte, war ich bereits vor dem 1. Februar eingestiegen, habe aber beim Lesen immer wieder Pausen eingelegt, um einerseits nicht zu schnell/früh fertig zu sein und andererseits, weil es mir zwischendurch doch auch ganz schön nah ging. Wie ich im Instagram Live am 13. März erwähnte, hat mich die Geschichte von Lina und die Zurückweisung ihres Mannes besonders berührt.
Ich hatte häufig gelesen, dass das Buch als Beitrag zur #meToo – Debatte gesehen wird. In einem Interview sagte Lisa Taddeo selbst aber, wie ich sehr passend fand, dass wir (Frauen) durch die #meToo – Debatte gelernt hätten, zu sagen, was wir nicht möchten und sie mit ihrem Buch nun dazu anregen möchte, dass wir darüber sprechen, was wir möchten.
Die Instagram-Live-Funktion hatte ich getestet, da einige derer, die bei Mädels, die lesen. mitmachen, beim eigentlichen Treffen am 26. Februar wegen Krankheit oder fehlender Kinderbetreuung nicht dabei sein konnten oder auch bei zukünftigen Treffen nicht dabei sein würden, weil sie von weiter weg kommen. Der Mitschnitt ist nach Beendigung der Live-Aufnahme noch 24 Stunden in der Story abrufbar, kann aber leider nicht in den Highlights gespeichert werden. Bei zukünftigen Live-Sessions werde ich sicherstellen, dass ich das Ganze auf einem zweiten Gerät aufnehme und dann bei YouTube hochlade. Aber für einen ersten Versuch war ich schon sehr happy mit der Möglichkeit zur Interaktion. So können wir uns auch in Zeiten von Covid-19 und Social Distancing „treffen“ und zum Gelesenen austauschen.
Ich hatte in der Live-Session versprochen, dass ich in diesem Artikel „weiterführenden Lesestoff“ verlinken würde. Daher hier nun weitere Rezensionen, die dich interessieren könnten:
‚Three Women’ Takes a Long, Close Look at Sex Lives auf nytimes.com am 28. Juni 2019
2x Klitoris, 23x Penis auf Zeit Online am 8. Januar 2020
Emotional übertölpelt, sexuell ausgenutzt auf sueddeutsche.de am 12. Januar 2020
„Drei Frauen“ von Lisa Taddeo ist kein Buch zur #MeToo-Debatte auf br.de am 15. Januar 2020
Alles in allem fand ich das Buch sehr gut und würde es auch weiterempfehlen. Aber wie ich wahrscheinlich schon viel zu häufig erwähnt habe, hat es mich nicht so schockiert wie Cat Person von Kristen Roupenian*, das ich letztes Jahr gelesen habe. Außerdem fand ich, dass durch die im Wechsel vorkommenden Protagonistinnen, einerseits zwar mehr Spannung aufkam, ich aber andererseits auch durcheinander kam. Manchmal war ich dann nicht mehr ganz sicher, wem nochmal was widerfahren war.
Nun meine Fragen an dich: Wie hat dir das Buch gefallen? Wie kamst du mit dem Schreibstil und den wechselnden Sichtweisen zurecht? Würdest du das Buch einer Freundin empfehlen? Lass es mich und andere gerne in den Kommentaren wissen ♥
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